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Kategorie: Vor100Jahren / Allgemein

Schießpulverbereitung

Schießpulverbereitung Das Schießpulver ist ein gekörntes Gemenge von Kaliumsalpeter (75%), Schwefel (11,5%) und Kohle (13,5%), das sich bei einer Temperatur von etwa 200 Grad entzündet. Der zur Pulverbereitung bestimmte Salpeter darf nicht Chlor enthalten. Natriumsalpeter ist unbrauchbar. Der Schwefel muß SO2 frei sei, darum verwendet man keine Schwefelblumen sondern Stangenschwefel. Die Kohle bereitet man aus lockerm, weichen Holze, z.B. vom Faulbaum, von der Linde etc. Zuerst erfolgt das Pulverisieren der Stoffe in Pulverisierungstrommeln zu einem feinen Mehl, dann werden die Stoffe im angegebenen Verhältnis gemengt und mit etwa 1-2% Wasser befeuchtet. Dadurch ensteht ein ziemlich fester Brei, der auf einem Tuche ohne Ende durch zwei Walzen geht und hier bedeutend verdichtet wird. Je größer die Verdichtung ist, desto mehr verpuffbare Stoffe befinden sich in einem Raumteil und desto größer ist die Wirksamkeit des Pulvers. Die Masse wird in Stücke gebrochen, diese werden in ein Pergamentsieb gebracht. Hier werden sie durch Schütteln noch weiter zerkleinert und indem sie durch mehrere solche Siebe gehen, wird der entstandene Pulverstaub abgesondert, während die Körner gewonnen werden. Das gekörnte Pulver wird nun poliert. Die Körner werden in rotierende Tonnen gebracht, ein wenig Graphit wird zugesetz, und nun schleifen sich die einzelnen Körner gegenseitig ab und erhalten eine glatte Oberfläche. An der Sonne oder durch Ofenwärme wird das Pulver getrocknet. Das Schießpulver hat annährend folgende Zusammensetzung: 74,84% Salpeter  11,84% Schwefel und 13,32% Kohle 1g Pulver hat ein Volumen von ungefähr 1ccm. Bein Entzündung enstehen daraus Gase, die bei 0 Grad 193,1 ccm einnehmen. Man hat berechnet, das die Temperatur bei der Entzündung im Geschützrohre auf 3340 Grad steigt. Das verursacht eine Ausdehnung der Gase auf über 3000 ccm und erklärt die mächtige Wirkung des Schießpulvers. Quelle: Lehrbuch der Chemie 1901

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